Es ist doch so: Jede:r von uns hat Ziele. Größere und kleinere, private, berufliche. Mal ist es mehr ein vages Gefühl, mal eine ganz klare Vision am Horizont.
In beiden Fällen lohnt es sich, ganz genau hinzuhören. Denn in Zielen stecken immer Wünsche, kreative Ideen und Bedürfnisse. Diese zu erreichen ist nicht nur persönlich erfüllend, sondern kann Unternehmen entscheidend voranbringen. Das ist übrigens einer der (vielen) Gründe, warum es sich lohnt, mit Objectives & Key Results zu arbeiten.
Damit deine Ziele (oder OKRs) ihre volle Wirkung entfalten können, solltest du schon bei der Zielsetzung auf die richtige Formulierung zu achten. Ein Weg zu realistischen und erreichbaren Zielen ist die SMART-Methode.
Inhalt:
» Definition: Was sind SMART-Ziele?
» Wie formulierst du SMART-Ziele?
» Beispiele: So sehen gute SMART-Ziele aus
Was sind SMART-Ziele?
Die SMART-Methode ist ein Tool, das dir beim Setzen und Erreichen von Zielen hilft. Dabei ist es unerheblich, ob du die Ziele schon ausformuliert hast oder sie noch als vage Idee in deinem Kopf herumschwirren – die SMART-Formel kann zu jedem Zeitpunkt angewendet werden.
SMART steht dabei nicht (nur) wortwörtlich für kluge Ziele, sondern für:

Spezifisch. Das Ziel soll möglichst genau formuliert sein – so, dass wirklich jede:r es auf den ersten Blick versteht.
Messbar. Das Ziel soll exakt messbar sein – so, dass es am Ende keinen Zweifel darüber gibt, ob es erreicht wurde oder nicht.
Ausführbar. Das Ziel soll umsetzbar sein. Das heißt, dass mögliche Blocker im vorab reflektiert und bestenfalls ausgeschlossen werden.
Relevant. Das Ziel soll relevant sein. Es soll also zu deiner Vision & Mission passen und wirklich einen Mehrwert bieten.
Terminiert. Das Ziel soll einen klar definierten Kick-off und eine Deadline haben.
Wie formulierst du Ziele SMART?
Die SMART-Methode gibt damit fünf Gütekriterien vor, die ein Ziel erfüllen sollte. Bestehende Ziele können anhand dessen geprüft und angepasst werden.
Um sicherzustellen, dass alle fünf Kriterien der SMART-Regel erfüllt sind, kannst du dir folgende Fragen stellen:

1. WAS genau will ich erreichen?
Dein Ziel sollte möglichst klar und prägnant in einem kurzen Satz zusammengefasst sein. Jede:r, der das Ziel liest, muss sofort verstehen, worum’s geht. Lässt dein Ziel noch Fragen offen oder Spielraum für Interpretationen ist es Zeit, nachzuschärfen.

2. WIE kann ich das messen?
Im Idealfall lässt sich dein SMART-Goal schon in Zahlen ausdrücken. Tut es das noch nicht, überlege dir einen Zahlenwert, den du daran koppeln kannst. Das kann ein absoluter oder prozentualer Wert sein. Im OKR-Framework zählt dein Ziel übrigens schon dann als erreicht, wenn du 70 % von dem geschafft hast, was du dir vorgenommen hast.

3. WARUM mache ich das?
Hat dein Ziel einen Sinn, der für alle greifbar ist – und im besten Fall zu der Vision & Mission eures Unternehmens passt? Sind eure gemeinsamen Werte dadurch repräsentiert? Beides ist nicht nur wichtig, um einen Mehrwert fürs Unternehmen zu erzielen. Sinnstiftende Arbeit hat auch für das persönliche Wohlbefinden von Mitarbeitenden eine große Bedeutung. Studien deuten sogar darauf hin, dass es das Risiko für Burn-out reduzieren kann.
Wenn nicht, solltest du überdenken, ob dieses Ziel zu diesem Zeitpunkt Sinn ergibt.

4. WELCHE Blockaden könnte es geben?
Die beste Zielformulierung nützt dir nichts, wenn du es am Ende niemals erreichen wirst. Bevor du ins Doing übergehst, reflektiere kurz, ob dein SMART-Ziel realistisch ist. Hat dein Team genug Ressourcen, um das Ziel anzugehen? Ist jede:r auf dem nötigen Wissensstand? Welche äußeren Faktoren könnten die Zielerreichung beeinflussen – und wie könnt ihr diese Blockaden umgehen?
Nicht jedes Hindernis lässt sich vorhersehen, und es wird zwangsläufig immer wieder dazu kommen, dass du Ziele nicht erreichst. Auch das ist völlig in Ordnung. Notier dir Blockaden und deine Learnings daraus.

5. WANN fange ich mit der Umsetzung an, und bis wann will ich damit fertig sein?
Wenn du dein Ziel formuliert hast, plane es direkt in deinen Kalender ein. So vermeidest du, in die Prokrastinationsfalle zu tappen. Idealerweise taktest du das Ziel so ein, dass du nicht erst in einem halben Jahr in die Umsetzung gehst. Denn wer weiß, ob das Ziel dann überhaupt noch Relevanz hat? Lege außerdem vorher eine Deadline fest. Die kann sich natürlich verschieben – kein Projekt ist je perfekt. Aber ein genauer Zeitplan hilft, fokussiert zu arbeiten.
Bonus-Frage on top: Motiviert das Ziel mich und andere, daran zu arbeiten?
Sind wir mal ehrlich: Langweilige 0815-Ziele, die von oben durchgegeben werden, kennen wir alle zur Genüge. Wenn du dir ein Ziel selbst setzt, dann sollst du auch mit Spaß an die Sache herangehen können! Dasselbe gilt natürlich auch für deine Kolleg:innen, die mit dir gemeinsam daran arbeiten werden. Denn am Ende des Tages kommen deutlich kreativere Ergebnisse heraus, wenn alle wirklich Lust auf eine Sache haben.
SMART Ziele Beispiele
So weit, so unklar? Damit du direkt deine eigenen SMART-Goals formulieren und anpacken kannst ein paar Best Practices.
Beispiel 1: Unternehmensziel SMART formulieren
Das Unternehmen Musterfirma steigert den Umsatz bis zum Ende des nächsten Geschäftsjahres um 15 %, indem es neue Märkte erschließt und bestehende Kundenbindung stärkt.
Beispiel 2: Teamziel SMART formulieren
Das Entwicklerteam wird in den nächsten drei Monaten eine neue Funktion für die Software entwickeln, die die Benutzerfreundlichkeit verbessert und damit die Anzahl der Anfragen an den Kundensupport um 20 % reduziert.
Beispiel 3: Persönliches Ziel SMART formulieren
Ich werde in den nächsten drei Monaten meine Programmierkenntnisse vertiefen und mich auf die Entwicklung von Webanwendungen mit Python und JavaScript spezialisieren.

Die SMART-Methode bietet eine klare und strukturierte Herangehensweise an das Setzen von Zielen und ist so eine gute Ergänzung für das OKR-Framework. Egal ob persönliche oder berufliche Ziele – die SMART-Formel fördert Klarheit und Fokus. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du und dein Team eure Ziele erreicht – und sogar Spaß daran habt.