
Britta Redmann ist als “agile” Rechtsanwältin unterwegs und berät Unternehmen, wie sie Agilität mit dem Arbeitsrecht unter einen Hut bekommen bzw. agiles Arbeiten rechtssicher und damit vertrauensfördernd umsetzen können. Da wir als Startup auf Agilität und New Work setzen interessiert uns natürlich Brittas Meinung zum Thema “Neues Arbeiten”. Unser Agile Coach Sebastian Schroth hat sich die Zeit für ein Interview mit Britta genommen und Fragen zur zukünftigen Zusammenarbeit in Unternehmen und neuen Arbeitsformen gestellt.
Britta, was verstehst du unter dem Begriff New Work?
Für mich beschreibt New Work neue Arbeitsformen zu denken und auszuprobieren und damit auch eine andere Art der Zusammenarbeit zu leben. Das bedeutet z.B. dass Teams auf Basis agiler Rahmenwerke weniger hierarchisch, sondern eher vernetzt und kompetenz- und aufgabenübergreifend zusammenarbeiten. Genauso wird Führung bei New Work weniger durch eine einzelne Führungskraft als vielmehr durch die Mitarbeiter:innen in selbstorganisierten Teams wahrgenommen. Dadurch verändern sich Rollen und das Selbstverständnis von Arbeitgebern, Führungskräften und Mitarbeiter:innen und das hat wiederum Auswirkungen auf HR-Abteilungen.
Casinos lernen, wie sie mit agilen Methoden arbeiten können, um ihren Kundenservice und ihre Abläufe zu verbessern. Durch den Einsatz agiler Methoden können casinos online deutschland neue Ideen und Prozesse schnell testen und bei Bedarf Änderungen vornehmen. Dieser Ansatz hat den Casinos geholfen, ihren Kundenservice und ihre Abläufe zu verbessern und gleichzeitig die Verschwendung zu reduzieren. Viele Kasinos beginnen auch, mit agilen Entwicklungsmethoden zu arbeiten, um ihre Arbeitsabläufe zu verbessern und effizientere Software zu erstellen. Diese Art der Entwicklung gilt als flexibler und kann den Anforderungen einer sich schneller verändernden Branche gerecht werden. Durch die Einführung agiler Methoden können Kasinos die Zeit für die Entwicklung neuer Software und die Durchführung von Änderungen verkürzen. Darüber hinaus ermöglicht diese Methodik eine bessere Kommunikation zwischen den Teammitgliedern, was zu einer reibungsloseren Interaktion und einem einheitlicheren Produkt führen kann. Der Umgang mit agilen Entwicklungsmethoden ist für Kasinos sehr wichtig, um der Zeit voraus zu sein und die Bedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen. Durch den Einsatz agiler Methoden können Kasinos Software schneller und effizienter entwickeln, was wiederum zu einer besseren Benutzererfahrung führt. Außerdem tragen agile Methoden dazu bei, das Risiko von Softwareentwicklungsprojekten zu verringern, indem sie sicherstellen, dass alle Beteiligten über den Fortschritt auf dem Laufenden gehalten werden.
Durch die vernetzten Strukturen findet auch leichter Partizipation in neuen Arbeitsformen statt und Informationen und Wissen können viel schneller geteilt werden. Im Rahmen dieser möglichen Gestaltungsfreiheit werden Unternehmen ein größerer Mut, Pioniergeist und viel mehr Kreativität zum Ausprobieren von praktischen Lösungen abverlangt. Dabei gilt natürlich auch für New Work unser gesetzlicher Rahmen in Deutschland und bedeutet für neue Arbeitsformen, dass sie genauso alle rechtlichen Anforderungen erfüllen müssen. Für mich steht somit im Fokus, eine Brücke zwischen neuen Arbeitsformen und dem bestehenden Arbeitsrecht zu bauen und beides kreativ miteinander zu gestalten. Denn rechtliche Verlässlichkeit schafft Vertrauen und Vertrauen ist dabei eine wichtige Grundlage für New Work. Beim Gedanken an das Thema kommt mir sofort ein cooles Startup in Leipzig in den Sinn.
Wie stellst du dir in Zukunft die Zusammenarbeit in Unternehmen vor?
Aus meiner Sicht gibt es in Zukunft nicht nur die EINE Art zu arbeiten, sondern wir werden ganz unterschiedliche Arten der Zusammenarbeit haben. Ich glaube, es wird verschiedene Szenarien geben, in die sich Unternehmen einordnen. Ein beispielhaftes Szenario ist, dass Zusammenarbeit nicht mehr physisch an einem Ort stattfindet, sondern in einem virtuellen Raum. Dadurch erweitern sich die Möglichkeiten bezüglich überregionaler und internationaler Zusammenarbeit. In einer virtuellen Welt werden Beziehungen anders gepflegt. Darauf müssen wir uns einstellen und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, damit der soziale Faktor über weite Entfernungen nicht zu kurz kommt. Wir müssen hier auch ggf. neu lernen, wie wir soziale und persönliche Bindung in überwiegend remote Beziehungen überhaupt erreichen. Das spielt auch eine wichtige Rolle beim hybriden Arbeiten. Das hybride Arbeitsmodell wird wahrscheinlich der zukünftige Normalfall werden. Es gibt dann unterschiedliche Orte zum Arbeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in diesem Zusammenhang oft auch mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten und das bedeutet für eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit, dass diese so gestaltet wird, dass sie für alle Seiten – Mitarbeitende, Teams, Unternehmen – erfolgreich funktioniert. Das heißt, Unternehmensziele werden erreicht UND Mitarbeiter:innen sind dem Unternehmen loyal gerne verbunden und engagieren sich dafür. Im besten Falle klappt das alles auch besser als vorher.
Die Gestaltung von Arbeit und vor allem von Beziehungen wird damit komplexer. Physische und virtuelle Orte müssen miteinander verbunden werden. Räumlichkeiten müssen darauf ausgerichtet werden. Persönliche Fähigkeiten wie z.B. eine gute Selbstorganisation und Verbindlichkeit sind hier zunehmend wichtig. Und natürlich braucht es auch eine gute technische Unterstützung bzw. Ausstattung, damit hybride Zusammenarbeit auch verwirklicht werden kann. Gleichwohl glaube ich, dass es auch zukünftig weiter Unternehmen geben wird, die sich bewusst entscheiden oder aufgrund ihres Geschäftsmodells es auch zwingend ist, dass dort an einem gemeinsamen Ort physisch zusammengearbeitet wird. Das Geschäftsmodell ist ein ausschlaggebender Punkt: dieses und die zu erbringenden Aufgaben müssen zu der Art der Zusammenarbeit zwingend passen.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Viele Unternehmen müssen sich daher Gedanken machen, wie sie sich zukünftig aufstellen wollen. Ein Abgleich des Geschäftsmodells und der dafür notwendigen Inhalte von Aufgaben sind notwendig. Gleichzeitig besteht schon seit längerer Zeit die Herausforderung, entsprechend Fachwissen, sprich Fachkräfte zu gewinnen und möglichst lange im Unternehmen zu halten. Vor allem für kleinere Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, das zu erreichen. Hybrides Arbeiten kann hier eine Lösung sein. Hier wird teilweise ein radikales Umdenken notwendig sein.
Wichtig für die Zukunft – egal in welchem Modell gearbeitet wird – ist, dass wir alle flexibel in Ort UND Zeit sind und das als gegenseitige Verpflichtung sehen. Es reicht nicht, wenn nur das Unternehmen einen flexiblen Rahmen zur Verfügung stellt, auch Teams und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gefordert, sich abzustimmen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, die auch eine bessere Produktivität für Unternehmen ermöglichen. Verbindlichkeit schafft gegenseitiges Vertrauen, so dass sich alle aufeinander verlassen können. Dabei ist eine gemeinsame Orientierung bzw. eine gemeinsame Zielausrichtung unerlässlich. Im Kontext einer hybriden Zusammenarbeit bedarf das einer komplexeren und transparenten Kommunikation zwischen Kolleg:innen, gerade wenn diese nicht zeitgleich arbeiten. Kommunikation, Transparenz und gemeinsame Zielsetzung (Vision & Mission) gewinnen hier in Zukunft eine noch stärkere Bedeutung. Auch die Mitverantwortung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Arbeitsergebnis wird deutlich zunehmen. Auf der anderen Seite: alle können viel mehr gestalten als vorher.
Welche Herausforderungen siehst du in Bezug auf Arbeitsrecht und Arbeitsschutz?
Leider hat unser geltendes Arbeitszeitgesetz mit seinen Höchstarbeitszeiten und Ruhezeiten einen sehr starren Rahmen. Das passt heutzutage einfach nicht mehr in unsere vielfältigen und sich auch schnell verändernden Tätigkeiten. Und es passt auch vor allen nicht mehr einheitlich zu den menschlichen Bedürfnissen. Hier wünsche ich mir viel mehr Offenheit des Gesetzgebers und mehr Flexibilität in der Arbeitszeit. Aktuell ist da leider wenig Änderung in Sicht – auch der Koalitionsvertrag verspricht hier keinen Paradigmenwechsel. Trotzdem ist das arbeitsrechtlich aber aus meiner Sicht kein Showstopper für eine flexible Arbeitszeit, die auch zu New Work passt. Es bedeutet vielmehr, dass hier einfach alle Möglichkeiten kreativ auszuschöpfen sind, im bestehenden gesetzlichen Rahmen eine Flexibilität mit entsprechenden einzelvertraglichen Vereinbarungen oder durch betriebliche oder tarifliche Regelungen zu gestalten. Da ist also schon was möglich.
Wie ist dein bisheriger Eindruck von unserer nuwork Software?
Mit Eurer Software werden Ziele, insbesondere strategische Ziele und Ergebnisse klar und transparent dargestellt. Das sind ja wesentliche Faktoren für modernes und erfolgreiches Arbeiten. Gleichzeitig habt ihr in der Software den Fokus auf den Mitarbeiter:innen, so dass z.B. Faktoren wie die aktuelle Stimmung in den Teams sofort sichtbar werden können. Das bietet Handlungsimpulse, um in eine aktive Kommunikation zu gehen und direkt persönliche Bedürfnisse klären zu können. Wichtige Punkte im Zusammenhang mit neuen Arbeitswelten und ein echter Mehrwert! Damit kann eine Arbeitskultur gewinnbringend für alle etabliert werden.
Wir bedanken uns bei Britta Redmann für das sehr interessante Interview und wünschen ihr viel Erfolg in der weiteren Zukunft!